Zurück auf der Straße – und im Blog: Das Vermächtnis der Xenonbande

Es ist sehr lange still gewesen hier. Zu lange.

Dieser Blog, einst voller Geschichten von endlosen Pässen, verregneten Küsten und unverhofften Sonnenaufgängen, lag brach. Nicht, weil uns das Reisen vergangen wäre – sondern weil das Leben manchmal Wege nimmt, die einen innehalten lassen.

Wir waren einmal zu dritt: Drei Freunde, drei Motorräder, drei Kompasse, die immer nach Süden zeigten. Jahrzehntelang sind wir zusammen durch Europa gefahren – von der rauen Atlantikküste bis zu den Pässen des Balkans. Wir nannten uns mit einem Augenzwinkern die Xenonbande – benannt nach den hellen Augen unserer Maschinen und dem noch helleren Wahnsinn, mit dem wir uns in jedes neue Abenteuer gestürzt haben.


Im letzten Jahr hat uns das Schicksal hart getroffen. Einer von uns ist plötzlich verstorben – ohne Vorwarnung, ohne Chance auf Abschied. Es war, als wäre ein Radlager in der Seele gebrochen. Seitdem sind wir nur noch zu zweit auf der Straße. Doch wenn wir fahren, fährt er mit. In unseren Gedanken, in unseren Geschichten, in unseren stillen Momenten auf dem Gipfel eines Passes oder bei einem Glas Wein am Ende eines langen Fahrtags.



Und genau deshalb schreiben wir wieder.

Dieser Blog lebt weiter – als unser Vermächtnis an die Xenonbande, als Hommage an die Zeit zu dritt, an das gemeinsame Lachen, das Schrauben, das Streiten über Routen und das gemeinsame Staunen über Europas schönste Ecken. Die Xenonbande ist kleiner geworden, aber nicht weniger lebendig. Wir fahren für uns – und für unseren ehemaligen Begleiter.

Diesmal führt uns die Reise nach Korsika und Italian. Eine Insel, die schon lange auf unserer Wunschliste stand. Kurvig, ursprünglich, rau und voller Charakter – wie gemacht für das, was wir lieben. Als Startpunkt haben wir diesmal München ausgewählt. Zwei Männer, zwei Maschinen, und ein Schatten mehr, der uns begleitet...


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