Etappe 10 – Vom Ascheregen zur Amalfitraube: Pompeji und der südliche Küstenzauber

Heute gab’s endlich mal Frühstück, wie wir es mögen. Kein Croissant aus der Tüte, kein wackliger Pappbecher – sondern vernünftig gedeckt, mit allem Drum und Dran, selbst organisiert, aber gut geplant. Ein starker Start in einen starken Tag.

Frisch gestärkt ging es zu einem der beeindruckendsten Orte Europas: Pompeji.

Natürlich begann es mit dem üblichen Schlange stehen an der Kasse – wer hier spontan reingeht, kennt Italien nicht. Aber dann: Überraschung. Mit unseren Behindertenausweisen zeigten wir Flagge – und Simsalabim: freier Eintritt. Manchmal kann das Leben unterwegs auch einfach sein.

Der Besuch? Unvergesslich.

Pompeji, einst blühende römische Stadt, wurde im Jahr 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs unter Asche und Bimsstein begraben – und dadurch nahezu perfekt konserviert. Über 2000 Jahre später wanderten wir durch Straßen, über Pflastersteine, an Tempeln, Häusern und Thermen vorbei, als hätte man sie erst gestern verlassen. Es war Geschichte zum Anfassen – und genau das macht diesen Ort so einzigartig.




Nach gut zweieinhalb Stunden unter der süditalienischen Sonne gönnten wir uns eine wohlverdiente Erfrischungspause – und dann hieß es: Motoren an – es geht zur Amalfiküste.

Was sich auf der Karte nach einem traumhaften Nachmittag liest, wurde in der Realität zu einer Mischung aus Postkartenblicken und Verkehrshölle. Die Küste selbst? Grandios. Schroffe Felsen, türkisfarbenes Wasser, Zitronenbäume, Terrassen mit Meerblick – ein echtes Paradies.




Aber: Busse, Autos, Roller, Touris überall. Jeder Kurvenausgang war eine neue Geduldsprobe, jeder Tunnel ein Sammelbecken für Hupen, Selfiesticks und stehenden Verkehr. Stau und zähes Vorankommen bestimmten die zweite Tageshälfte. Aber hey – wir haben’s gesehen. Und erlebt. Und das zählt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und unzähligen Kurven und Staus kehrten wir zurück in unser vertrautes Feriendomizil in Pompeji. Die Maschinen parkten in der Abendsonne, die Helme klickten leise – ein langer Tag mit starkem Kontrastprogramm.


Fazit des Tages: Antike Ruhe am Vormittag, touristischer Wahnsinn am Nachmittag. Und doch gehört beides irgendwie zusammen. Morgen verlassen wir Pompeji – und nehmen Kurs Richtung Heimat, über die Abruzzen. 

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