Etappe 9 – Audienz, Asphalt und Antike: Von Civitavecchia nach Pompeji

Frühstück? Fehlanzeige. Wie so oft in Italien war das Frühstück eher symbolisch – ein trockener Keks, ein lauwarmer Schluck Kaffee, und ab auf die Maschinen. Der Grund für den frühen Aufbruch war ein besonderer: Audienz beim neuen Papst auf dem Petersplatz in Rom.



Pünktlich um 11 Uhr standen wir vor den mächtigen Säulen des Petersdoms, eingereiht in die Menschenmenge, die sich unter der heißen Sonne der Ewigen Stadt versammelt hatte. Und tatsächlich: ein kurzes Shake Hands, ein paar schnelle Fotos, ein Moment, der in Erinnerung bleibt – auch wenn der Trubel drum herum deutlich machte: Rom ist nichts für Reiseenduros.

Zu viele Menschen, zu enge Gassen, zu viel Hitze und zu wenig Platz zum Rangieren. Rom ist großartig – aber wir waren froh, als wir wieder draußen waren.

Schnell eine neue Route ins Navi getippt: Pompeji – das nächste Ziel, das nächste Kapitel Geschichte.

Die Fahrt durch Latium war – gelinde gesagt – unspannend. Flach, staubig, und statt Kurven gab’s Kreisverkehre alle 2 bis 4 Kilometer. Irgendwann fühlte es sich an wie ein Test für den Blinker. Aber was Latium an Streckenführung vermissen lässt, macht es mit Kaffeeangebot wieder wett. Bar nach Bar, Espressomaschine nach Espressomaschine – wir fragten uns ernsthaft, ob die Italiener hier neben Oliven, Zitronen und Aprikosen auch Kaffeebohnen anbauen.

Nach einem langen Fahrtag dann endlich: Pompeji. Unsere Unterkunft – von außen eher vernachlässigt, innen aber eine positive Überraschung. Geräumig, sauber, mit Platz für die Maschinen und Einkaufsmöglichkeiten in Laufweite. Ein kurzer Abstecher in den Supermarkt für das Nötigste – und dann: ab ins Restaurant.

Der Süden Italiens begrüßte uns mit echtem Geschmack – Pasta, Meeresfrüchte, Zitronen, Wein. Die Straßen des Tages waren schnell vergessen, der Papstbesuch fühlte sich schon an wie aus einem anderen Leben.


Fazit des Tages: Manchmal liegen 2000 Jahre Geschichte und 200 Kilometer Landstraße näher beieinander, als man denkt. Und morgen geht’s noch tiefer in die Vergangenheit – Pompeji erwartet uns. 

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