25. Mai 2009

Kultur ...



... und Sport Teil 2 war das heutige Thema. Sportlich war heute eher das Fahren und dafür gab es aber wieder Kultur satt mit gemäßigtem Spaziergang. Den Ort den wir besichtigten hieß Göreme und nun folgt der wissenswerte Teil.






Die Höhlenarchitektur in Kappadokien in der Zentraltürkei umfasst sowohl Wohnräume und Wirtschaftsräume als auch Sakralgebäude wie Kirchen und Klöster, die aus dem weichen Tuffgestein der Landschaft herausgearbeitet wurden. Durch Siedlungsspuren ist nachgewiesen, dass das Gebiet von Kappadokien schon in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt war. Ob schon in dieser Zeit Höhlen angelegt wurden, ist nicht belegt. Wahrscheinlich ist allerdings, dass zumindest in der Bronzezeit, als die Region zum Kerngebiet des hethitischen Großreichs gehörte, die ersten Gänge und Räume als Lagerstätten und möglicherweise auch als Rückzugsmöglichkeit in den Fels gegraben wurden. In der unterirdischen Stadt Derinkuyu wurde zwar ein Handwerkzeug hethitischen Ursprungs gefunden, das aber auch in späterer Zeit dorthin gelangt sein könnte. Die früheste Erwähnung findet sich in der Anabasis von Xenophon, er spricht von Menschen in Anatolien, die ihre Häuser unter der Erde gebaut hatten.

Nach soviel Geschichte ging es auch gleich weiter zum nächsten High-Light unserer heutigen Tour: Güzelyurt ist die Hauptstadt eines Distrikts im südwestlichen Kappadokien in der türkischen Provinz Aksaray. Die Stadt hat 3.085 Einwohner, der Distrikt 14.259 auf einer Fläche von 322 km2. Güzelyurt liegt 32 km östlich der Provinzhauptstadt Aksaray.

Im Süden des Ortes liegt das Klostertal von Güzelyurt (Manastır Vadısı) mit zahlreichen Höhlenkirchen und in den Tuffstein gehauenen Klosterkomplexen. Fünf Kilometer westlich in der Nähe eines Stausees liegt die festungsartige Yüksek Kilise (Hochgestellte Kirche) aus dem 19. Jahrhundert, deren Fresken in muslimischer Zeit übermalt wurden, im Osten die ebenfalls erhöht liegende Kızıl Kilise (Rote Kirche), die ihren Namen von dem rötlichen Mauerwerk hat. Sie ist zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert entstanden, von ihrem Freskenschmuck ist fast nichts erhalten. In der Umgebung liegen drei unterirdische Städte, eine weitere hat ihren Eingang direkt am Marktplatz der Stadt, sie ist zur Disko umgebaut. Und wir sind dann auch standesgemäß in ein umgebautes Gelverihaus eingezogen, natürlich nur zur Übernachtung. Bei einem abschließenden Dorfrundgang ließ sich Martin den Bart und anderes stutzen, aber das wäre dann wieder eine andere Gechichte...